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Italien

Im diesem Frühjahr und Sommer veranlasste die CCE Holding bei einer der ersten in Italien realisierten Anlagen ein sogenanntes Revamping: Die 990-kWp-Anlage IGEP Francavilla, 2011 in Apulien gebaut, wurde einer kompletten Modernisierung unterzogen. Ziel der Maßnahme ist es, ihre Effizienz und damit ihre Nachhaltigkeit zu erhöhen.

Revamping in Villa Franca

Mehr als 13 Jahre nach dem ersten Netzanschluss der PV-Anlage zeigten die erhobenen Daten einen deutlichen Leistungsabfall der Module, die offensichtliche Anzeichen von Veralterung aufwiesen. Deshalb haben wir uns für eine komplette Modernisierung der Anlage entschieden und die alten durch 2414 neue Module der aktuellsten Generation ersetzt.

Dadurch konnten wir die Lebensdauer der Anlage verlängern, sodass sie weiterhin erneuerbare Energie produzieren kann. Zudem wird das Revamping die Wartungskosten senken und damit die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Projekts erhöhen und die Effizienz des gesamten Systems verbessern.

Unmittelbar positive Auswirkungen der Modernisierung

Dank des Austauschs der alten Module stieg der PR (Performance Ratio, der das Verhältnis zwischen der tatsächlichen und der erwarteten theoretischen Produktion angibt) der Anlage von 63 % im Juli 2024 auf 90 % im Juli 2025. Parallel dazu stieg der EPI (Energy Performance Index, der misst, wie viel Energie die Anlage pro installiertem kWp in einem bestimmten Zeitraum produziert hat) von 73 % im Juli 2024 auf 104 % im Juli 2025.

 Beide Indikatoren zeigen eine deutliche Verbesserung der Effizienz der Anlage bei gleichbleibender Sonneneinstrahlung.

Das Recycling der Module

 Die Frage, was mit den alten Photovoltaikmodulen geschieht, wenn sie ersetzt werden ist durchaus bedeutend im Sinne der Nachhaltigkeit:

Ausgediente Photovoltaikmodule werden als Elektro- und Elektronik-Altgeräte (Waste of Electrical and Electronic Equipment,  WEEE) klassifiziert und müssen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen entsorgt werden. Bei Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 MW werden sie als gewerbliche Elektro- und Elektronik-Altgeräte klassifiziert und einer zugelassenen Verwertungsanlage übergeben, die sich um ihre Entsorgung und ihr Recycling kümmert.

 Die ausgemusterten Module der IGEP-Anlage in Francavilla gingen an Re Open, einem  zertifizierten Betreiber für das Recycling von Photovoltaikmodulen in Italien. Der Recyclingprozess begann mit der manuellen Entfernung der Aluminiumrahmen, gefolgt von der mechanischen Zerkleinerung und der Trennung der Materialien.

Derzeit sind noch nicht alle Komponenten eines Photovoltaikmoduls recycelbar: Einige Materialien sind nicht trennbar und werden daher der thermischen Verwertung zugeführt. Dennoch können am Ende des Recyclingprozesses grundsätzlich etwa 93 % der in jedem Modul verwendeten Materialien zurückgewonnen werden, darunter Glas, Silizium, Kupfer und Aluminium.

Um sicherzustellen, dass Photovoltaikmodule am Ende ihres Lebenszyklus´ ordnungsgemäß recycelt werden, hat die GSE (Gestore dei Servizi Energetici, zentraler Energieservice in Italien) ein System zur Einbehaltung von WEEE eingerichtet. Dieses sieht vor, dass für jedes Modul einer realisierten Anlage ein bestimmter Betrag bei der GSE hinterlegt wird (anfänglich 10 € pro Modul, ab 2024 20 €). Die Einzahlung des Gesamtbetrags wird in variable Raten über die gesamte Lebensdauer der Anlage aufgeteilt. Wenn die Module außer Betrieb genommen werden, wird der Betrag zurückerstattet, nachdem die Module gemäß den Umweltvorschriften demontiert und recycelt wurden und sofern der GSE eine Bescheinigung über diesen Vorgang zusammen mit den erforderlichen Unterlagen übermittelt wird.

Revamping schafft platzt für Innovatives

Durch die Modernisierung konnten wir nicht nur die Lebensdauer der Anlage verlängern. Durch die Installation modernerer Module wird die ursprüngliche Leistung beibehalten, jedoch auf einer kleineren Fläche. Dadurch konnten wir einen Teil des Geländes, auf dem die Anlage steht, von Modulen und Tragkonstruktionen befreien und einen Bereich schaffen, der für die Integration neuer und unterschiedlicher technologischer Lösungen – beispielsweise BESS oder Elektrolyseure zur Erzeugung von grünem Wasserstoff – für die Energiewende zur Verfügung steht. 

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Die Anlage in Villa Franca (Italien) während der Modernisierung.

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